Fortschritte bei Knochenmarkkrebs, Schmerztherapie und schnellere Genesung nach Darmoperationen
Winnenden/Schorndorf. Der erste Vortrag der Medizin-am-Mittwoch-Reihe im Juli widmet sich dem Multiplen Myelom – einer seltenen, aber dennoch der häufigsten bösartigen Erkrankung des Knochenmarks. Neben den typischen Beschwerden liegt der Fokus des Vortrags auf neuen, vielversprechenden Therapien. Danach geht es im zweiten Vortrag um chronische Schmerzen und wie diese mit vereinten Kräften aus unterschiedlichen Therapierichtungen bestmöglich gelindert werden können. ERAS, das moderne und wissenschaftlich fundierte Behandlungskonzept, das speziell bei großen Operationen wie der Darm-OP eingesetzt wird, ist Thema des dritten Vortrages. Es basiert auf der Erkenntnis, dass Klinikaufenthalte nach großen Operationen mit den richtigen Faktoren verkürzt und Heilungsprozesse beschleunigt werden können. Im Anschluss an die Vorträge beantworten die Gesundheitsexperten der Rems-Murr-Kliniken Fragen.
Die Vorträge finden jeweils mittwochs um 17 Uhr am Standort Winnenden (Cafeteria Auszeit) oder Schorndorf (Gesundheitszentrum) statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Eintritt ist frei.
„Neue Therapiestrategien beim Multiplen Myelom?“ – Vortrag am 2. Juli um 17 Uhr, Rems-Murr-Klinikum Winnenden
Das Knochenmark ist zentral für unser Immunsystem: Hier werden mithilfe von Plasmazellen die meisten Abwehrzellen gebildet und vermehrt. Geraten die Plasmazellen außer Kontrolle, entsteht das Multiple Myelom. Es ist der häufigste Krebs von Knochen und Knochenmark und zeigt sich dort in Form von vielen (=multiple) Tumorherden (=Myelom). Die Symptome sind zunächst unspezifisch, dazu gehören beispielsweise Müdigkeit, Gewichtsverlust, Infektanfälligkeit, schäumender Urin oder Knochenschmerzen im Rücken. Dadurch bleibt die Erkrankung oft über längere Zeit unentdeckt. Einmal erkannt, kann sie mit der passenden Behandlung meist über viele Jahre in Schach gehalten werden. Die Behandlungsmöglichkeiten hängen vom Stadium der Erkrankung ab. Wie das Multiple Myelom am besten diagnostiziert wird und welche Therapien heutzutage vielversprechend sind, erläutert Joana Millo, Oberärztin im Bereich Hämatologie und Expertin im zertifizierten Leukämie- und Lymphom-Zentrum am Rems-Murr-Klinikum Winnenden.
„Multimodale Schmerztherapie: Chronische Schmerzen verstehen und gezielt behandeln“ – Vortrag am 9. Juli um 17 Uhr, Rems-Murr-Klinikum Winnenden
Schmerzen belasten Alltag und Beruf erheblich. Bleiben sie unbehandelt, können sie chronisch werden und die Lebensqualität deutlich mindern – bis hin zu sozialer Isolation. In Deutschland sind fast 12 Millionen Menschen von chronischen, länger als drei bis sechs Monate anhaltenden, Schmerzen betroffen. Diese haben sich von ihrer anfänglichen Warnfunktion hin zu einem eigenständigen Krankheitsbild mit sozialen und psychischen Auswirkungen entwickelt. Um die komplexen Beschwerden wirksam zu behandeln, arbeiten in der multimodalen Schmerztherapie verschiedene Fachrichtungen eng zusammen. Dabei werden unterschiedliche Methoden wie Entspannungstechniken, Physiotherapie mit aktiver Bewegung, psychotherapeutische Maßnahmen und alternative Behandlungsmethoden eingesetzt, um den Patienten wieder zurück ins Leben zu verhelfen. Die Experten der Schmerztherapie am Rems-Murr-Klinikum Winnenden, Dr. Alexander Tuczek (Sektionsleiter Schmerztherapie) und Dr. Simone Brenner (Oberärztin Schmerztherapie), geben in ihrem Vortrag einen Überblick, welche Schmerzen mit der multimodalen Schmerztherapie behandelt werden können und wie die Behandlung konkret aussieht.
„Schneller fit nach Darm-OP mit dem ERAS-Konzept“ – Vortrag am 16. Juli um 17 Uhr, Rems-Murr-Klinik Schorndorf
Eine Operation am Darm ist für jeden Körper belastend. Es kann wenige Tage bis mehrere Wochen dauern, bis der Körper wieder fit ist. Wie lange der Heilungsprozess tatsächlich ist, hängt von einigen Faktoren ab – viele davon hat man selbst in der Hand. Hier setzt das sogenannte ERAS-Konzept („Enhanced Recovery After Surgery“, übersetzt etwa „bessere Genesung nach einer Operation“) an, das darauf abzielt, den Krankenhausaufenthalt und die Genesungszeit zu verkürzen sowie mögliche Komplikationen zu verringern. Das wissenschaftlich geprüfte Programm setzt bereits im Vorfeld der Operation an und bindet alle an der Behandlung beteiligten Disziplinen, beispielsweise Chirurgen oder Physiotherapeuten, mit ein. Wichtige Bausteine sind unter anderem Ernährung, Fitness oder Stressverringerung. Chefarzt Dr. Christoph Ulmer (Allgemein- und Viszeralchirurgie, Rems-Murr-Klinik Schorndorf) stellt das ERAS-Konzept mit seinen erwiesenen Vorteilen vor und erläutert, in welchen Fällen es angewendet wird.
Die nächsten Termine der Veranstaltungsreihe und weitere Informationen über die Rems-Murr-Kliniken es im Internet unter www.rems-murr-kliniken.de und in den Social-Media-Kanälen Facebook, Instagram und YouTube.